Es war jetzt endlich soweit: ein Wochenende mit einem Camper-Van ins Erzi und in der Natur schlafen – ganz ohne Angst vor übel gelaunten Wildschweinen oder durchgedrehten Waschbären – ganz sicher in einem Auto und doch frei 🙂
2 Tage und 2 Nächte mit verschiedensten Erfahrungen, bedingt durchs Wetter. Kurz gesagt, es gab eine herrliche, ruhige, warme Sommernacht, in der ich seelenruhig auf dem Schwartenberg fotografieren konnte, durchwachsene Tage und eine Nacht, die es in sich hatte.
Die Nacht-RUHE in der 2. Nacht war kurz … ich wachte gegen halb 5 auf und schrieb nach ca. 1 Stunde das Folgende ins Handy 😉
Ok, hier liege ich nun. In einem Auto.
Freiwillig, denn ich habe mir wieder diesen kleinen Camper-Van gemietet. Zwei Nächte Minimalismus mitten in der Natur. Abend und Nacht eins waren super – einsam, warm und windstill.
Nacht zwei: …
Draußen, also nur wenige Millimeter Glas oder Blech von mir entfernt, tobt sich ein Sturm mit Regen aus – und ich muß wegen der Luft auch noch ein Fenster etwas offen haben 🙁
Links und rechts von „meinem“ Auto stehen (anders als gestern, da war ich ganz allein) andere, größere Vans und geben mir zufällig Windschutz. Das verhältnismäßig kleine, hohe Auto würde sonst auch noch ordentlich durchgeschüttelt und an Schlaf wäre überhaupt nicht mehr zu denken.
Schwitzend war ich aufgewacht, nachdem mein Unterbewußtsein erst versucht hatte, die unbekannten Geräusche in kuriose Träume zu verpacken. Unerfahren, wie ich im Schlafsack-Schlaf nun mal bin, hatte ich mich wohl auch zu warm angezogen.
Durch den nahen Wald, in dem sich der Sturm verfängt, klingt es wie ein Wintersturm – nur eben ohne Schnee. Eine Assoziation, die mir hier, direkt am Ortseingang vom Weihnachtsdorf Seiffen, automatisch in den Kopf kommt.
Der Regen klingt auf dem Plaste des Hubdachs anders als auf dem schmalen restlichen Blechrand des Daches. Beim Nachbar pfeift er durch die Gaze des Dachzeltes und er peitscht gegen die Scheiben – klanglich alles nicht uninteressant und für einen ambitionierten Komponisten Neuer Musik bestimmt ein guter Grund zu versuchen, genau das von einem Ensemble von davon mehr oder weniger begeisterten Musikern nachahmen zu lassen.
Komische Gedanken, na ja, Halbschlaf im Sturm eben.
Und ich mußte auch schon pipi – also komplett die Sachen an und raus, nützt ja nix …
Dann auch noch Hunger, oar nee.
Die Uhr auf dem Handy zeigt 90:90 ??
Ähm … falsch herum.
Im Einschlafen noch der Gedanke: zum Glück liege ich nicht in einem Zelt.
Alles in allem aber eine herrliche Erfahrung. Dann später sogar endlich Sonne und ich fahre noch zum Katzenstein, einer Felsformation, die geschätzt 80 Meter steil über einem Teil des Schwarzwassertales steht.